Nach dem Beschluss des Ständigen Komitees der Berner Konvention ist ein effizientes Wolfsmanagement ein Stück näher gerückt. (Foto: Elias/Pixabay)

Schutzstatus des Wolfs gesenkt

Nachdem sich die Mitgliedstaaten der EU vor wenigen Wochen darauf verständigt hatten, den Schutzstatus des Wolfs abzusenken, ist diese Absenkung am 3. Dezember im Ständigen Komitee der Berner Konvention nachvollzogen worden.

 

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Wölfe werden demnach in der Konvention, die den Schutz wildlebender Pflanzen und Tiere regelt, künftig nicht mehr als „strikt geschützte“ Art geführt, sondern nur noch als „geschützte“. Der Südtiroler Europaparlamentarier Herbert Dorfmann weiß: „Das mag nach einer minimalen Änderung klingen, gibt uns aber die Möglichkeit, in Regionen mit stabilen Wolfspopulationen ein konsequentes und effizientes Wolfsmanagement einzuführen. Das heißt, dass man zwar weiterhin Wölfe schützt, zugleich aber auch die Bedürfnisse der Alm- und Weidewirtschaft.“
Seit langem gehört Dorfmann zu den treibenden Kräften in Brüssel, wenn es um die Durchsetzung eines zeitgemäßen Managements der Population von Großraubtieren in Europa und besonders im Alpenraum geht. Nach Jahren der Informations- und Aufklärungsarbeit hatte der Europäische Rat vor wenigen Wochen zu einer gemeinsamen Linie gefunden, die heute auch im Ständigen Komitee der Berner Konvention vertreten wurde. „Dank der geschlossenen Position der EU konnte die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit im Komitee und damit die Absenkung des Schutzstatus erreicht werden“, erklärt der EU-Parlamentarier.

Die jetzige Entscheidung markiert indes noch nicht das Ende des Weges. „Sie ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, die nächsten Schritte müssen nun aber zügig folgen“, fordert Dorfmann, der als wichtigsten das Nachvollziehen des geänderten Schutzstatus des Wolfs auch in der Fauna-Flora-Habitat-(FFH)-Richtlinie der EU nennt. „Erst wenn diese Entscheidung gefallen ist, ändert sich der Wolfsschutz in der EU wirklich“, unterstreicht der Europaparlamentarier. Herbert Dorfmann wird demnach in Brüssel weiterhin Druck machen, dass die noch notwendigen Entscheidungen schnellstmöglich getroffen werden. „Es geht jetzt darum, den eingeschlagenen Weg schnell und konsequent weiterzugehen, damit wir ein effizientes und vernünftiges Wolfsmanagement in der EU auf den Weg bringen und damit auch die Alm- und Weidewirtschaft langfristig sichern können“, betont Dorfmann.

Sehr zufrieden mit der Entscheidung des Ständigen Komitee der Berner Konvention ist auch Bauernbund-Landesobmann Daniel Gasser: „Damit ist ein weiterer wichtiger Schritt getan, der uns helfen kann, die Wolfspopulation vor allem im Alpenraum in den Griff zu bekommen. Nach der nun fälligen Änderung der FFH-Richtlinie liegt es an den Mitgliedstaaten, die neuen Spielräume dann auch umzusetzen!“ Bekanntlich ist Italien dabei heute schon säumig, obwohl es über die größte Wolfspopulation von ganz Europa verfügt.

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