Kinder trauern auf eine ganz andere Art und Weise wie Erwachsene. Foto: Pixabay

Mut fassen und Angebot annehmen

Nach den positiven Erfahrungen im vergangenen Jahr geht das Projekt „Lebendig trauern“ in die zweite Runde. Diesmal arbeitet der Bäuerliche Notstandsfonds (BNF) mit drei Trauerbegleiterinnen zusammen, die sich an vier Terminen trauernden Kindern und Jugendlichen widmen.

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Leben

Der Bäuerliche Notstandsfonds betreut bekanntlich Familien, die unverschuldet in Not geraten sind. Sehr oft geht es dabei um den plötzlichen Tod eines Familienangehörigen oder Elternteils. Unter dem Verlust leiden oft auch Kinder und Jugendliche, und zwar auf ganz besondere Art und Weise. Seit geraumer Zeit arbeitet der BNF mit mehreren Südtiroler Trauerbegleiterinnen zusammen, die mit der Art und Weise, wie Kinder und Jugendliche trauern, gut vertraut sind. Im vergangenen Jahr gab es mit dem Projekt „Lebendig trauern“ erstmals die Möglichkeit, einen ganzen Tag lang mit den Trauerbegleiterinnen zu verbringen. BNF-Obmann Sepp Dariz weiß, dass das Angebot sehr wertvoll ist und – unabhängig vom Projekt „Lebendig trauern“ – gerne angenommen wird. „Die Trauerbegleiterinnen leisten wirklich eine gute Arbeit, die Rückmeldungen sind durchwegs sehr positiv. Alle Familien, die über uns mit ihnen in Kontakt gekommen sind, haben wertvolle Anregungen und Hilfe mitgenommen“, erklärt Dariz. 

Vier Termine an drei besonderen Orten
In diesem Jahr sind für das Projekt vier Termine an drei verschiedenen Orten vorgesehen: Am 29. März findet das Treffen am Pichlerhof in Elvas bei Brixen statt, am 24. Mai und am 15. November in der „WerkSTOTTschual“ in der Algunder Bergfraktion Aschbach sowie am 20. September am Edenhof in Oberwielenbach (Percha). In verschiedenen Gruppen haben die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam mit den Trauerbegleiterinnen Wege zum Umgang mit Trauer und Verlust zu finden. Nadia Kofler, eine der drei Trauerbegleiterinnen, erklärt: „Kinder und Jugendliche trauern anders wie Erwachsene. Wenn man das weiß, kann man auch ihr Verhalten in diesen schwierigen Situationen besser verstehen und einordnen.“ Neben den Gesprächen gehört auch das Spielen in der Gemeinschaft und die entspannte Zeit in der Natur zum festen Bestandteil des Tages. Nadia Kofler weiß, dass es oft viel Mut braucht, sich für dieses Angebot anzumelden: „Wir möchten den Kindern und Jugendlichen und ihren Angehörigen zeigen, dass sie mit dem Schmerz nicht allein fertigwerden müssen. Wir laden sie ein, unser Angebot anzunehmen und diesen Tag gemeinsam mit anderen Menschen zu verbringen, die ähnliche Situationen durchmachen.“  Zum Angebot gehört auch ein Vortreffen, bei dem eine Trauerbegleiterin die Familie zu Hause besucht und so die Situation besser kennenlernt. 
Anmeldungen für die Termine sind bei den Trauerbegleiterinnen Nadia Kofler (Tel. 393 2814685, info@nadiakofler.com) und Gabriela Mair am Tinkhof (Tel. 329 2640804, gabriela@farfallina.info) möglich. Mehr Informationen zum Projekt „Lebendig trauern“ sind in einem Faltblatt zusammengefasst, das unter https://tinyurl.com/lebendigtrauern25 abrufbar ist. 

In der aktuellen Folge des „Südtiroler Landwirt“-Podcasts „Zuaglost“ ist Nadia Kofler zu Gast und spricht über ihre Vorgehensweise bei der Trauerbegleitung sowie über den unterschiedlichen Umgang mit Trauer und Verlust bei Kindern und Jugendlichen. Abrufbar ist die Podcast-Folge wie immer unter dem Link zuaglost.podigee.io.

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