Holztransport auf Schiene gebracht
Regierungskommissariat, RFI und Landesmobilitätsressort haben eine Einigung für ein neues Gleis für Holzverladung am Bahnhof von Bozen gefunden. So reagiert man auch auf den Borkenkäfernotstand.
Durch den starken Borkenkäferbefall in Südtirols Wäldern kam es in den vergangenen Monaten verstärkt zu Holztransporten in Südtirol, die zahlreiche Straßen im Land belasteten. Ob eine Abwicklung des Transports mit der Bahn möglich sei, wurde zu Beginn dieses Jahres zwischen der Landesabteilung Mobilität und der italienischen Bahnbetreibergesellschaft RFI gemeinsam mit den Ordnungskräften des Landes geprüft. Diese Überprüfung ist nun durch RFI abgeschlossen. Das Ergebnis: Am Bahnhof von Bozen kann ein Zusatzgleis für das Verladen des Holzes im Rahmen einer Selbstabfertigung eingerichtet werden.Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider zeigt sich zufrieden über die gelungene Kooperation mit RFI. „Die Schieneninfrastruktur hat heute noch einige Reserven beim Gütertransport, die es zu nutzen gilt“, sagt der Landesrat. „Für den konkreten Anlass der außerordentlich vielen Holztransporte bedurfte es eines weiteren Gleises am Bahnhof von Bozen bei der Verladestation ,Sibirien‘, dessen Realisierung jetzt konkret wird“, freut sich der Landesrat.
Bis auf Widerruf
Auf Anfrage, wann das zusätzliche Gleis am Bahnhof von Bozen in Betrieb genommen werden könne, erklärt Alfreider: „Es gilt zu beachten, dass für die Möglichkeit des Verladens des Holztransportes auf die Schiene einige Parameter zu bedenken sind. So müssen beispielsweise entsprechende Traktionsloks für den Transport bereitgestellt werden.“ Dies werde aber zeitnah geschehen und der Betrieb der Verladestation noch innerhalb April aufgenommen werden. Regelmäßige Fahrten seien ab der Hälfte des Jahres 2023 geplant. „Wir rechnen zu Beginn mit je drei Zügen pro Woche, wobei jeder Zug stets aus 18 Waggons bestehen wird. Das entspricht in etwa 40 bis 45 Lastwagen pro Zugfahrt. Der Holztransport per Schiene läuft bis auf Widerruf“, präzisiert Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider auf Nachfrage des „Südtiroler Landwirt“.