Hausmittel gegen Grippe & Co.
Der Winter klingt zwar langsam aus, Erkältungen und Grippe haben aber trotzdem noch Saison. Wie man beides mit einfachen Hausmitteln schnell loswerden oder zumindest die lästigen Symptome lindern kann, erklärt dieser Beitrag.
Erkältung und Grippe sind zwar verschiedene Erkrankungen, doch die Symptome sind sehr ähnlich. Deshalb helfen viele Hausmittel sowohl gegen Erkältung als auch bei einer echten Grippe (Influenza). Viel zu trinken, ist bei Erkältung und Grippe auf jeden Fall ratsam, mindestens zwei Liter täglich sollten es sein. Am besten eignen sich warme Getränke wie Kräutertees. Das tut gereizten Schleimhäuten gut und verflüssigt das Sekret in Bronchien und Nase. Welcher Tee bei Erkältung die beste Wahl ist, hängt davon ab, welche Symptome er lindern soll: Spitzwegerich, Eibisch und Malve helfen bei Halsschmerzen und Reizhusten. Auch die Königskerze wirkt reizlindernd. Süßholzwurzel, Primel oder Schlüsselblume helfen gegen verschleimte Atemwege und Husten mit Auswurf. Holunder- und Lindenblüten fördern die Schleimproduktion in den Bronchien, sind schweißtreibend und fiebersenkend. Ingwer- und Kamillentee wirken hingegen entzündungshemmend und stimulieren das Immunsystem.
Inhalieren mit und ohne Kräuter
Auch Inhalieren ist ein bewährtes Hausmittel gegen Husten, Schnupfen oder eine lästig verstopfte Nase. Durch die heißen Dämpfe werden die Schleimhäute der oberen Atemwege gereinigt und ihre Durchblutung angeregt. So wird man hartnäckigen Schleim in Nase und Bronchien los und kann wieder durchatmen. In der einfachsten Variante verwendet man fürs Inhalieren heißes Wasser ohne Zusätze: Man beugt den Kopf über eine Schüssel mit heißem Wasser und deckt ein Handtuch darüber. Dann inhaliert man die aufsteigenden Dämpfe für zehn bis 15 Minuten über Mund und Nase. Wenn man zusätzlich Kochsalz in das heiße Wasser gibt, wirkt die Inhalation zusätzlich desinfizierend. Alternativ kann man auch mit Heilkräutern inhalieren. Bei Erkältung eignet sich beispielsweise die Zugabe von Thymian oder Kamille, auch als ätherisches Öl.
Wadenwickel bei hohem Fieber
Eine Grippe geht oft mit hohem Fieber einher. Der Organismus wehrt sich durch die gesteigerte Temperatur gegen die Influenza-Viren, deshalb ist Fieber eigentlich ein gutes Zeichen und der erste Schritt der Selbstheilung. Auch im Verlauf einer Erkältung kann Fieber auftreten. Abwehrmechanismen laufen dann schneller ab. Deshalb sollte man nur hohes oder länger anhaltendes Fieber senken. Ein gutes und altbewährtes Hausmittel dagegen sind Wadenwickel: Dazu taucht man ein Baumwolltuch in kühles Wasser, wringt es aus und wickelt es dann jeweils abwechselnd um die Unterschenkel. An den befeuchteten Waden entsteht Verdunstungskälte, die den ganzen Körper kühlt. Das Fieber sinkt. Der ausgelöste Kältereiz wirkt zudem auf das vegetative Nervensystem: Die Gefäße werden enger, der Blutdruck steigt, Stoffwechsel und Durchblutung werden angeregt. Noch erfrischender sind Essigwickel: Dazu löst man fünf Esslöffel Essigessenz in einem Liter Wasser und geht gleich vor wie bei Wadenwickeln. Bei Schüttelfrost oder wenn jemand friert, sollten keine Wadenwickel gemacht werden.
Gurgeln und Wickel bei Halsschmerzen
Ein häufiges Symptom bei Grippe oder Erkältung sind Halsschmerzen. Dagegen hilft, Tee zu gurgeln: mehrmals täglich mit einem frisch zubereiteten Tee aus Spitzwegerich, Salbei, Eibisch, Malve, Kamille oder Ringelblume. Auch Halswickel sind bei Halsschmerzen ein gutes Hausmittel. Sie können warm oder kalt angewendet werden. Zusätze wie Quark oder Zitrone können die wohltuende Wirkung des Halswickels verstärken.
Erkältungsbad gegen Gliederschmerzen
Ein warmes Bad kann bei Erkältung auf mehrfache Weise guttun: Wenn leichte Gliederschmerzen plagen, kann die Wärme des Badewassers wohltuend und entspannend wirken. Gibt man Kräuterzusätze (z. B. ätherische Öle von Thymian, Latsche oder Eukalyptus) ins Wasser, verstärkt und ergänzt das die heilsame Wirkung, sie können desinfizierend, entzündungshemmend und/oder abschwellend auf die Nasenschleimhäute wirken. Ein Bad eignet sich aber nur dann, wenn man kein Fieber hat, denn sonst belastet es den Kreislauf nur. Und: Wem unwohl wird, der sollte sofort aus der Wanne heraus! Die Badetemperatur sollte anfangs bei 35, 36 Grad Celsius liegen. Wenn man es verträgt und mag, kann man die Temperatur dann langsam auf 38–40 Grad Celsius steigern. Bei Kindern sollte das Badewasser generell nur 36, 37 Grad Celsius warm sein. Die empfohlene Badedauer beträgt für Erwachsene zehn bis 20 Minuten, für Kinder maximal zehn Minuten. Nach dem Bad sollte man rund 30 Minuten lang warm zugedeckt im Bett nachruhen.
Zwiebel gegen Erkältung und Grippe
Die Küchenzwiebel enthält keim- und entzündungshemmende Wirkstoffe (z. B. Alliin). Das macht sie zu einem guten Hausmittel bei Erkältung. So kann ein warmes Zwiebelsäckchen auf ein schmerzendes Ohr aufgelegt werden und eine Mittelohrentzündung oder Schmerzen lindern. Dazu dünstet man eine klein gehackte Zwiebel in einer Pfanne an, gibt sie dann in ein Stoffsäckchen oder eine ausgediente Baumwollsocke und legt sie dann (nicht zu heiß!) auf das schmerzende Ohr. Bei Halsschmerzen und hartnäckigem Husten hilft Zwiebelsirup: Er wirkt antibakteriell und schleimlösend und erleichtert so das Abhusten: Dazu würfelt man eine große Zwiebel und vermischt das Ganze mit zwei Esslöffel Honig. Nach rund zwei Stunden hat sich ein Sirup entwickelt, den man über den Tag verteilt einnimmt (Erwachsene 3-mal täglich 2 TL und Kinder 3- bis 6-mal einen ½ TL).
Die altbewährte Hühnersuppe
Wer grippig ist, hat meistens wenig Appetit, trotzdem braucht man gerade dann etwas Kräftigendes: Die altbewährte Hühnerbrühe kann Studien zufolge tatsächlich helfen, eine verstopfte Nase zu befreien und Erkältungssymptome zu lindern. Für die Wirksamkeit von Hühnersuppe als Hausmittel gegen Erkältung gibt es mehrere Gründe: Sie liefert Wärme von innen und Flüssigkeit, das Salz fördert den Appetit, die weiteren Zutaten versorgen den Körper mit Eiweiß, Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien.