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Genossenschaften sind zuversichtlich

Die Herbstausgabe des Wirtschaftsbarometers vom WIFO − Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen zeigt eine Verbesserung des Geschäftsklimas bei den Genossenschaften.

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Produktion Wirtschaft

Im Milchsektor haben sich ihre Einschätzungen zur Ertragslage im Jahr 2024 dank der niedrigeren Energiepreise und der positiven Umsatzdynamik gebessert. In der zweiten Jahreshälfte haben sich die Milchpreise allmählich erholt, sodass fast alle Sennereien zuversichtlich sind, dass sie ihre Verkaufspreise im Jahr 2025 erhöhen können. Für das kommende Jahr wird mit einem Umsatzwachstum gerechnet, insbesondere auf den Märkten außerhalb Südtirols. Die Auszahlungspreise für Milchbäuerinnen und -bauern werden voraussichtlich zumindest zufriedenstellend, teilweise sogar gut sein.

Auch der Obstsektor blickt mit Zuversicht auf die Vermarktungssaison. 2024 wurden in Europa elf Prozent weniger Äpfel geerntet als im Vorjahr. In Südtirol dürfte die Erntemenge knapp unter dem Vorjahresniveau (rund 1 Mio. t) ausfallen. Das geringere Angebot wird höhere Marktpreise begünstigen, weshalb die Genossenschaften ihren Mitgliedern fast immer gute Auszahlungspreise gewährleisten können. Es gibt allerdings auch Ungewissheiten wie den allgemeinen Kaufkraftverlust, den rückläufigen Apfelkonsum, die Schwierigkeiten im Transportverkehr.

Im Weinsektor wurde die Ernte auch durch die ungünstige Witterung verringert, weshalb man mit einem 15–20 Prozent geringeren Ertrag als in den letzten beiden Jahren rechnet. Trotz der Preiserhöhungen, die wegen der guten Qualität möglich sind, erwarten die Kellereien für 2025 einen Rückgang der Umsätze auf dem Südtiroler und dem italienischen Markt. Trotz dieser Schwierigkeiten sind fast alle Kellereigenossenschaften zuversichtlich, ihren Winzern auch im kommenden Jahr zumindest befriedigende Auszahlungspreise garantieren zu können.
Daniel Gasser, Landesobmann des Südtiroler Bauernbundes, erklärt: „Nach einem etwas schwierigeren Jahr bin ich nun zuversichtlich. Unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren Qualität, die Genossenschaften sind an den Märkten sehr gut aufgestellt und arbeiten professionell. Zudem haben wir ein sehr gutes Ausbildungs- und Beratungsnetzwerk.  Daher werden unsere Betriebe auch in Zukunft wettbewerbsfähig sein.“

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