Die Rohne, eine tolle Knolle
Im Herbst hat besonders gesundes Gemüse Saison, Rohnen zum Beispiel. Dieser Beitrag erklärt, wieso uns diese Knollen so gut auf die kalte Jahreszeit vorbereiten und was man damit alles machen kann. Und das Beste: Rohnenblätter sind noch gesünder als die Rübe selbst.
Die Rohne oder Rote Bete ist eine Kulturform der Rübe und gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Sie ist z. B. mit Zuckerrübe und Mangold verwandt und wie diese eine Kulturform der Gemeinen Rübe (Beta vulgaris subsp. vulgaris). Die Rohne stammt aus dem Mittelmeerraum und wurde durch die Römer nach Mitteleuropa gebracht. Noch vor Jahren führte die Rübe ein Mauerblümchendasein. Inzwischen ist man sich aber ihres Wertes bewusst geworden, der deutsche Verein für Nutzpflanzenvielfalt hat sie sogar zur Pflanze des Jahres 2023 gekürt. In der Küche findet die Rohne vielfältige Verwendung, in saftigen Rohnenknödeln, appetitlichen Rohnenspätzle, gekocht als sättigende, aber kalorienarme Gemüsebeilage oder als Rohkost, die mit Früchten, beispielsweise Äpfeln oder Orangen, und/oder Nüssen als Salat auf den Tisch kommt. Auf jeden Fall ist nicht nur ihr erdiger Geschmack, sondern auch ihre Farbe unverkennbar. Dabei gibt es inzwischen Rohnen verschiedenster Farben, von Weiß über Gelb bis hin zu allen Rotschattierungen, auch geringelte Sorten gibt es. Je nach Verwendungszweck kann entsprechend gewählt werden.
So gesund sind Rohnen
Rohnen enthalten viele gesunde Mineralien und Vitamine und haben wie die meisten Gemüsearten kaum Kalorien: 100 Gramm Rote Bete kommen auf gerade mal 41 Kilokalorien, während sie reich ist an Folsäure, Vitamin B1, B2 und B6, Vitamin C und Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A. Zudem enthält sie die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Natrium, Magnesium, Phosphor, Eisen und Zink. Die Vitamine in der Rohne unterstützen wichtige Körperfunktionen wie die Sehleistung, den Knochenaufbau und den Proteinstoffwechsel. Vitamin C stärkt das Immunsystem – besonders im Herbst und Winter ein idealer Schutz gegen Erkältung. Folsäure ist an der Blutbildung und dem Zellwachstum beteiligt. Die Mineralstoffe sind vor allem für Muskeln, Zähne und Knochen wichtig. In Verbindung mit Vitaminen halten sie den Körper vital und gesund. Mangelerscheinungen können schwere Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Rote Bete enthält Antioxidantien
Der Farbstoff Betanin, durch den die Rote Beete ihre charakteristische Farbe erhält, ist ein Flavonoid, ein sekundärer Pflanzenstoff. Ihnen werden antioxidative Eigenschaften zugeschrieben, was die Zellen vor freien Radikalen schützt, das Herz-Kreislauf-System stärkt und Herzkrankheiten vorbeugt. Rote Bete enthält außerdem Stickstoffverbindungen, die gegen Bluthochdruck und Diabetes helfen können. Allerdings sollten vor allem Kinder oder Menschen, die zu Nierensteinen neigen, nicht zu viel Rohnen essen, da sie viel Oxalsäure enthalten. Rote Bete hat von September bis März Saison und zählt deshalb zu den Wintergemüsen. Um möglichst viele Inhaltsstoffe zu erhalten, sollten die Knollen nicht zu lange gekocht werden (30–45 Minuten reichen meistens) und immer mit der Schale. Ansonsten kann man sie auch im Ofen garen, immer mit Schale, und sie erst dann enthäuten.
Auch die Blätter essbar
Viele wissen nicht, dass man auch die Blätter der Roten Bete essen kann. Sie schmecken sehr gut und enthalten viele Nährstoffe, sogar mehr Magnesium und Vitamine als die Rübe. Man kann die Blätter in Salaten, Suppen oder als Beilagengemüse (wie Mangold) verarbeiten.
Gesundheit potenzieren: durch Fermentation
Wie fast jedes andere Gemüse lässt sich auch Rote Bete wunderbar fermentieren. Weil die Rübe dabei roh verarbeitet wird, bleiben so gut wie alle Nährstoffe erhalten. Fermentierte Lebensmittel sind vor allem wegen der Milchsäurebakterien gesund. Sie sorgen für eine leicht saure Umgebung im Darm, sodass unerwünschte Bakterien abgetötet werden und sich erwünschte besonders wohlfühlen. Wer regelmäßig milchsauer Vergorenes isst, hält so die Darmflora gesund und gleichzeitig das Immunsystem auf Trab. Zudem ist Fermentiertes leichter verdaulich, weil es durch die Vergärung mit Milchsäurebakterien „vorverdaut“ ist. Zusätzlich entstehen bei der Fermentierung Vitamine wie die der Gruppe C oder B-Vitamine.
Ein leckeres Rezept passend zur Rohne finden Sie ab Freitag in der Ausgabe 17 des „Südtiroler Landwirt“ vom 29. September auf Seite 22, online auf „meinSBB“ oder in der „Südtiroler Landwirt“-App.