Chancen Sozialer Medien nutzen
Was die Wahlkämpfe in Staaten wie Deutschland, Österreich geprägt hat, gilt im Kleinen auch für die Gemeinderatswahlen im Mai: Die Rolle der sogenannten Sozialen Medien Facebook, Instagram und Co. gewinnt immer mehr an Bedeutung.
Wer die Chancen und Herausforderungen von Sozialen Medien im Wahlkampf wirklich sinnvoll nutzen will, muss sich gut über die Chancen und Risiken informieren. Um die bäuerlichen Kandidatinnen und Kandidaten für die bevorstehenden Gemeinderatswahlen bestmöglich auf die kommenden Wochen des intensiven Wahlkampfes vorzubereiten und für den Bereich Social Media fit zu machen, hat der Südtiroler Bauernbund Ende Februar ein Webinar veranstaltet. Die Referentin Marion Künig, Mitgründerin der Social-Media-Agentur so.you, zeigte den zahlreichen Teilnehmern, wie sie Soziale Medien effizient einsetzen, um ihre Reichweite und Wirkung zu maximieren, wie sie verschiedene Kanäle wie WhatsApp, Instagram, LinkedIn oder Facebook optimal nutzen und wie sie potenzielle Risiken meistern können. Das Webinar war Teil der Unterstützungsmaßnahmen, die der Bauernbund für seine Ortsgruppen vorbereitet hatte. Diese konnten sich in den vergangenen Wochen für Beratungstermine melden und verschiedene Werbematerialien in Auftrag geben. Weil das Thema Social Media auf besonders großes Interesse stieß, folgen die wichtigsten Inhalte daraus hier noch einmal als Zusammenfassung. Sollte in den kommenden Wochen weiterhin Interesse am Angebot des Bauernbundes – vor allem im Bereich Video und Soziale Medien – bestehen, dann können sich Kandidatinnen und Kandidaten über die jeweiligen Ortsgruppen melden. Genaue Kontaktdaten werden demnächst unter anderem über das Funktionärsmedium „Kontakt“ mitgeteilt. Wer Soziale Medien im Wahlkampf nutzt, will damit einen Mehrwert erzielen: Möglich ist etwa ein direkter Austausch mit potenziellen Wählerinnen und Wählern. Zudem bietet eine gute Social-Media-Präsenz Transparenz und Einblicke in die Arbeit des Kandidaten oder der Kandidatin, sie ermöglicht es, schnell und authentisch zu sein: Wer etwa vormittags auf einer Veranstaltung ist, kann dazu bereits mittags einen Post veröffentlichen. Ein weiterer Mehrwert kann die Reichweite sein, denn man erreicht über diese Netzwerke eine große und relevante Gruppe von Personen. Schließlich hat sich Social Media in den vergangenen Jahren zur zentralen Plattform für die Verbreitung von politischen Botschaften und Positionen entwickelt – im Großen und im Kleinen.
Facebook und Instagram wichtig
Eine zentrale Rolle spielen dabei nach wie vor die Netzwerke Facebook und Instagram, denn dort befinden sich immer noch die meisten Wählerinnen und Wähler. Auf Facebook gibt es dabei einen bedeutenden Unterschied zwischen einem Facebook-Profil und einer Facebook-Seite: Während es sich bei einem Profil um den Auftritt einer einzelnen Person handelt, die über dieses Profil auch direkt mit den potenziellen Wählerinnen und Wählern spricht, handelt es sich bei einer Facebook-Seite um eine Gruppe von Personen (z. B. Bauernbund-Ortsgruppe der Gemeinde XY), die über mehrere Besitzer bzw. Administratoren verfügt und als Gruppe kommuniziert. Möglich sind im Wahlkampf grundsätzlich beide Varianten, wobei davon abzuraten ist, jetzt – zwei Monate vor den Wahlen – eine neue Seite oder ein neues Profil zu eröffnen, denn es gibt keine Historie, keine Freunde, keine Fans und damit auch kaum mögliche Wähler – außer, man ist bereit, Kampagnen zu schalten und ein entsprechendes Werbebudget zu investieren.Vielmehr gilt es, das bestehende Profil bzw. die bestehende Seite für den Wahlkampf zu optimieren, indem man z. B. das Titelbild mit dem Wahltermin versieht und die Beschreibung oder Biografie des Profils bzw. der Seite mit dem Text „Kandidat bzw. -in für den Gemeinderat“, wichtigen Themen und dem Wahltermin ergänzt.
Stärkung der persönlichen Marke
Viele stellen sich die Frage, was sie nun eigentlich auf Social Media veröffentlichen sollen. Dabei geht es im Grunde immer darum, die eigenen Inhalte und wichtigen Themen unter die Leute zu bringen. Täglich bzw. laufend ist das beispielsweise über die Stories möglich, mit denen man zeigen kann, wo man war bzw. ist. Auf Instagram kann man diese Stories zudem in einem Story-Highlight namens „Wahlen 2025“ sammeln und so auch längerfristig zugänglich machen. Als Inhalte für regelmäßige Posts (ein- bis 3-mal pro Woche) bietet sich alles an, was zur Stärkung der persönlichen Marke beiträgt:
- Pläne und Visionen für die Entwicklung der Gemeinde;
- besuchte Veranstaltungen und deren Zweck;
- Aktionen, an denen man sich beteiligt;
- Aktivitäten im Dorf am Wochenende.
Weil es sich ja um „soziale“ Netzwerke handelt, sollte man auch immer auf Kommentare möglichst positiv antworten und auf Nachrichten reagieren. Und natürlich ist es ratsam, möglichst viele Personen einzuladen, dem eigenen Profil oder der eigenen Seite zu folgen. Ein bedeutender Kanal für den direkten Kontakt ist neben Facebook und Instagram auch WhatsApp, denn hier erreicht man alle persönlichen Telefonkontakte. Auch hier kann man die „Info“ des Profils mit dem Text „Kandidat bzw. -in für den Gemeinderat“ ergänzen und einen farbigen Rahmen um das Profilbild legen, damit es besser auffällt. Ebenso ist es wichtig, regelmäßig Neuigkeiten in den Status-Updates (erreichbar über den Menüpunkt „Aktuelles“) zu posten. Instagram-Stories im Hochformat (9 : 16) lassen sich gut auch auf WhatsApp wiederverwenden.
Chancen und Risiken von Sozialen Medien erkennen
Grundsätzlich gilt es, im Umgang mit Social Media einige Punkte zu beachten. Zu den guten Ideen zählen authentische und positive Kommunikation, Interaktion mit Kommentaren, visuelle Inhalte sowie eine transparente und informative Sprache. Weniger gut kommen Falschaussagen und Hetze, unprofessionelles Verhalten, die Vernachlässigung des Datenschutzes sowie das Ignorieren negativer Kommentare an. Weitere Chancen und Risiken im Umgang mit Sozialen Medien sind im nebenstehenden Kasten zusammengefasst.