alpoma: für mehr Planungssicherheit
In Forschung, Sortenmanagement und Umweltmaßnahmen enger zusammenarbeiten wollen die Erzeugerorganisationen VOG, VIP und VOG Products. Darum haben sie die Vereinigung der Erzeugerorganisationen (VEO) alpoma gegründet. Eigenständigkeit und Identität der drei Organisationen bleiben aber erhalten.
„Stärkung durch Zusammenarbeit“: Unter diesem Motto stellten die drei Obmänner Georg Kössler (VOG), Thomas Oberhofer (VIP) und Johannes Runggaldier (VOG Products) am Donnerstag dieser Woche die neue Vereinigung der Erzeugerorganisationen „alpoma“ der Öffentlichkeit vor. Damit will man künftig gemeinsame Ziele effizienter erreichen, die Interessen der Bäuerinnen und Bauern noch wirkungsvoller vertreten und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Südtiroler Obstbaubetriebe weiter stärken. Georg Kössler, der alpoma als Obmann vorsteht, erklärte bei der Vorstellung: „Durch die stärkere Zusammenarbeit können wir Prozesse in mehreren Bereichen besser aufeinander abstimmen. Dabei profitieren wir auch finanziell, denn die EU-Marktordnung für Obst und Gemüse fördert Erzeugerorganisationen, die sich zu einer Vereinigung zusammenschließen. Das bedeutet für uns langfristige Planungssicherheit.“
Eigenständigkeit der Organisationen bleibt gewahrt
„Die Eigenständigkeit der drei Organisationen bleibt weiterhin gewahrt, sodass sich für unsere Bäuerinnen, Bauern und Handelspartner im Alltagsgeschäft kaum etwas ändert. Das heißt konkret, dass VOG, VIP und VOG Products nach wie vor selbst für den Verkauf ihrer Produkte verantwortlich sind. Neu ist lediglich, dass bereits bestehende Zusammenarbeiten noch koordinierter ablaufen und bei Bedarf intensiviert werden können“, fügte Kössler hinzu.
Sortenmanagement
Mehrere zentrale Bereiche werden künftig gemeinsam mit höherer Schlagkraft bearbeitet. Einer davon ist jener der Sorteninnovation und -koordination: „Die Suche nach neuen Sorten und das Management bestimmter Apfelsorten wickeln wir künftig unter der Führung von alpoma ab“, unterstrich Kössler. Als konkrete Beispiele hierfür nannte er die beiden Sortenprojekte Cosmic Crisp® und yello®: „Für Cosmic Crisp® besitzen wir europaweit die exklusiven Lizenzrechte – für diese Marke werden wir nun gemeinsam ein europäisches Netzwerk aufbauen. Dasselbe gilt für yello®, wobei die Lizenzrechte für diese Sorte weltweit gelten und wir das Netzwerk dementsprechend auch global entwickeln werden“, betonte Kössler.
Forschung und Entwicklung
Neben der Sortenkoordination spielt bei der stärkeren Zusammenarbeit unter dem Dach von alpoma auch der Bereich Forschung und Entwicklung eine wichtige Rolle, wie Thomas Oberhofer weiter erklärte. „Unsere Bäuerinnen und Bauern stehen im Anbau vor großen Herausforderungen, weil der Druck durch Krankheiten und Schädlinge ständig zunimmt. Deshalb suchen wir gemeinsam mit dem Versuchszentrum Laimburg nach nachhaltigen Lösungen für die gesamte Südtiroler Obstwirtschaft.“ Thomas Oberhofer, Obmann der Vinschgauer Produzenten (VIP), ergänzte: „Aktuell bereitet beispielsweise die Apfelblutlaus Kopfzerbrechen. Im Zuge eines Forschungsprojekts wollen wir nun Strategien zur wirksamen Bekämpfung dieses Schädlings entwickeln. Auch die smarte Bekämpfung der Krankheit Apfeltriebsucht, die Erforschung neuer Schaderreger und Krankheiten wie Glomerella Leaf Spot, Apple Bitter Rot oder Ramularia, die biologische Regulierung bestimmter Schädlinge sowie die Entwicklung neuer verarbeiteter Produkte stehen in Forschung & Entwicklung auf dem Programm.“ Forschung und Entwicklung beziehe sich laut Oberhofer aber auch auf den technologischen Fortschritt in den einzelnen Obstgenossenschaften. Hier gebe es nämlich großes Potenzial, um mit innovativen Lösungen Prozesse zu automatisieren und dadurch dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken.
Vorteile bei Umweltmaßnahmen
Bei der Umsetzung von Umweltmaßnahmen ermöglicht es die Vereinigung der Erzeugerorganisationen alpoma ebenfalls, Synergien optimal zu nutzen. VOG Products-Obmann Johannes Runggaldier erklärte: „Unsere Umweltmaßnahmen umfassen sowohl betriebliche als auch produktionstechnische Verbesserungen, beispielsweise den Ausbau erneuerbarer Energiequellen wie Solar- und Photovoltaikanlagen oder die nachhaltige Wassernutzung durch Aufbereitungssysteme. Im Anbau gehören weitere Maßnahmen dazu, wie die konsequente Einhaltung der Richtlinien für den integrierten und biologischen Anbau, die Schädlingsbekämpfung durch die Verwirrungstechnik, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren.“ Und für VOG Products im Speziellen gilt laut Runggaldier: „Im Bereich der verarbeiteten Apfelprodukte sind künftig strategische Investitionen nötig, um unsere Marktposition zu sichern. Auch hier werden wir über alpoma als starke Plattform gemeinsam agieren und die entsprechenden Finanzierungsvorteile nutzen.“
Sitz im Haus des Apfels
Ihren Sitz hat die neue Vereinigung der Erzeugerorganisationen alpoma im Haus des Apfels in Terlan. Der Name alpoma wurde bewusst gewählt und stellt eine Verbindung zweier zentraler Elemente dar: „alp“ steht für die Alpen als Herkunftsregion, „poma“ (lateinisch für Äpfel) symbolisiert das Hauptprodukt der Organisation. Mit dem Namen alpoma wird die enge Verbindung von Region und Produkt betont – eine klare Botschaft für die Verwurzelung und die Kompetenz der Südtiroler Apfelwirtschaft.

Die Obmänner der Organisationen VOG Products, VOG und VIP, die alpoma gegründet haben.