Die Studierenden der Uni Bozen mit den Mitgliedern der Jury.

Zukunftsstrategien für Bio

Wie lässt sich die aktuelle schwierige Lage auf dem Markt für Biolebensmittel überwinden? Mit dieser Frage haben sich – im Rahmen des Südtiroler-Bauernbund-Preises 2025 – sechs Gruppen von Studierenden des Bachelorstudiengangs Agrar-, Lebensmittel- und Bergumweltwissenschaften an der Uni Bozen beschäftigt.

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SBB

Obwohl die europäische Marktsituation in der Biolandwirtschaft derzeit angespannt ist und beispielsweise auch die Bioapfelanbauflächen in Südtirol in den letzten Jahren leicht zurückgingen, sind viele der befragten Betriebe guter Dinge, was ihre Zukunftseinschätzungen angeht. Dies ist vor allem auf die vergleichsweise guten Rahmenbedingungen zurückzuführen, welche die Südtiroler Landwirtschaft bietet. So ermöglichen Direktvermarktung und andere Zu- und Nebenerwerbstätigkeiten wie der Urlaub auf dem Bauernhof willkommene „Rettungsanker“, wenn die Marktsituation mal nicht so positiv ist. Das waren die Kernergebnisse von Studierenden des Bachelorstudiengangs Agrar-, Lebensmittel- und Bergumweltwissenschaften der Freien Universität Bozen, die sich im laufenden Wintersemester im Rahmen ihres Studiums am Südtiroler-Bauernbund-Preis beteiligten. Bei der mittlerweile 13. Ausgabe dieser Kooperation zwischen der Freien Universität Bozen und dem Südtiroler Bauernbund würden Theorie und Praxis verknüpft, unterstrichen die Mitglieder der Jury. Diese musste die schwierige Entscheidung fällen, welche drei Studienprojektarbeiten prämiert werden. 

Siegergruppe befasste sich mit Milchviehhaltern
Als Sieger ging in diesem Jahr ein vierköpfiges Team hervor, das in seiner Arbeit die Lage von Bioland-Milchviehhaltern im Pustertal und Wipptal untersuchte. Das Ergebnis ihrer Arbeit zeigte, dass das Vorhandensein eines starken Veredelungs- und Vermarktungspartners, wie ihn der Milchhof Sterzing mit seiner überaus erfolgreichen Biojoghurtlinie darstellt, den Milchzulieferbetrieben auch in schwierigen Zeiten ein gutes Auskommen ermöglicht. Gute Partner sind sehr wichtig, so die Schlussfolgerung der Analyse, die von den Resultaten der anderen Projektgruppen bestätigt wurde. In diesem Jahr sei das Rennen wieder knapp gewesen, unterstrich der verantwortliche Professor Christian Fischer: „Die Qualität aller Präsentationen war sehr hoch. Man kann sehen, wie stark es die Studierenden motiviert, praxisorientiert und mit einem Partner wie dem Südtiroler Bauernbund zusammenzuarbeiten.“ Der thematische Schwerpunkt des Seminars werde alljährlich gemeinsam mit dem Südtiroler Bauernbund ausgewählt, um zu garantieren, dass die Studierenden sich mit Themen auseinandersetzen, die eine hohe Praxisrelevanz haben, unterstreicht Christian Fischer. Bei Besuchen der ausgewählten Betriebe und Interviews mit den Bäuerinnen und Bauern erhalten die Studierenden Einblick, wie die Umsetzung in der Praxis aussieht, um dann in ihren Projektarbeiten einzelne Aspekte zu vertiefen. 

Aufschlussreiche Ergebnisse für den Verband
Der Landesobmannstellvertreter des Südtiroler Bauernbundes, Michael Kaufmann, dankte der Uni Bozen: „Für uns als Bauernbund ist die Kooperation mit der Universität sehr wichtig. Dieses gemeinsame Studienprojekt führen wir seit 13 Jahren durch und die Ergebnisse sind für uns als Verband stets sehr aufschlussreich. In diesem Jahr haben die Studierenden Betriebe aus allen Produktionszweigen Südtirols untersucht und interessante Einblicke in die biologische Landwirtschaft Südtirols aufgezeigt.“ Jurymitglieder des 13. Südtiroler Bauernbund-­Preises waren Othmar Malleier (Vertreter Bioland), Michael Kaufmann (Landesobmannstellvertreter SBB), Matthias Bertagnolli (Hauptabteilungsleiter sowie Leiter der Abteilung Innovation & Energie im SBB), Annamaria Anderlan (Verbandsmanagement im SBB), Ingeborg Rainalter Rechenmacher (Südtiroler Bäuerinnenorganisation) und Markus Greif (Landesobmannstellvertreter Südtiroler Bauernjugend). Die Freie Universität Bozen wurde vom Lehrveranstaltungsleiter Professor Christian Fischer von der Fakultät für Agrar-, Umwelt- und Lebensmittelwissenschaften vertreten.  ama 

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