Urlaub auf dem Bauernhof: japanische Forscherin zu Gast

Der Urlaub auf dem Bauernhof ist ein Erfolgsmodell, das weltweit Beachtung findet und dessen Bekanntheit bis nach Japan reicht. Kürzlich hat sich eine Forscherin der Universität Wakayama über den Urlaub auf dem Bauernhof in Südtirol informiert – und war beeindruckt.

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SBB Roter Hahn

Das Modell des Urlaubs auf dem Bauernhof in Südtirol ist nicht nur eines der erfolgreichsten weltweit, sondern Südtirol hat die höchste Dichte an UaB-Betrieben weltweit. Komplett anders ist die Situation im Land der aufgehenden Sonne, wo der Urlaub auf dem Bauernhof noch in den Kinderschuhen steckt. Das soll sich aber bald ändern. „Die steigende Zahl an Touristen aus dem Ausland, die Jahr für Jahr Japan besuchen, könnte einen Aufschwung für den Urlaub auf dem Bauernhof in Japan bringen“, hofft Prof. Kazuko Sakai, Forscherin und Dozentin an der staatlichen Universität der Stadt Wakayama, die 600 km westlich von Tokio am Pazifischen Ozean liegt. Sie informierte sich kürzlich im Südtiroler Bauernbund über das Südtiroler Urlaub auf dem Bauernhof-Modell. „Prof. Sakai zeigte großes Interesse an allen Facetten des Urlaubs auf dem Bauernhof. Besonders interessiert war sie an den rechtlichen Rahmenbedingungen, der Ausbildung der Bäuerinnen und Bauern sowie der Vermarktung der Urlaubsangebote. Bis dato gibt es so etwas in Japan nicht“, berichtete Hannes Knollseisen, Mitarbeiter in der Abteilung Marketing im Südtiroler Bauernbund. 
In Zuge des Austausches habe sich gezeigt, dass Japan zwar Potential für den UaB, gleichzeitig aber noch einen weiten Entwicklungsweg vor sich habe. Der ländliche Tourismus im Fernen Osten falle, abgesehen von vereinzelten erlebnispädagogischen Angeboten für Kinder und Jugendliche, noch kaum ins Gewicht. Das möchte Prof. Sakai ändern und die Chance, die die Zunahme ausländischer Gäste bietet, nutzen. „Wir möchten, dass der Urlaub auf dem Bauernhof wächst und den bäuerlichen Betrieben vor Ort eine wirtschaftliche Perspektive und einen interessanten Zuerwerb bietet“, so die Hoffnung von Prof. Kazuko Sakai. 
Bei ihrem Besuch im Südtiroler Bauernbund nutzte sie auch die Gelegenheit, sich mit der Weiterbildungsgenossenschaft im SBB und der Südtiroler Bäuerinnenorganisation auszutauschen. Bei letzterem Gespräch ging es u. a. um die Rolle der Bäuerin am Hof und beim Zu- und Nebenerwerb und um die vielen Dienstleistungen, die die Bäuerinnen erbringen, wie der Kinderbetreuung, Schule am Bauernhof oder im Bereich Kulinarik. Zum Abschluss besuchte Prof. Sakai noch die Fachschule für Obst-, Wein- und Gartenbau Laimburg und informierte sich über die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Landwirtschaft. 
 

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