Bei so viel „Who‘s who“ der Agrarwelt darf auch die Südtiroler Landwirtschaft mit ihren Qualitätsprodukten nicht fehlen. Südtirols Vertreter aus Politik und Wirtschaft treffen sich am von IDM Südtirol organisierten offiziellen Südtirol-Stand, um sich mit wichtigen Partnern aus aller Welt auszutauschen. Gar nicht so heimlicher Star des IDM-Stands ist aber der Apfel, der von den Messebesuchern vor Ort auch verkostet werden kann. 28 Messehallen mit 1.500 Ausstellern aus 60 Ländern, 300.000 Fach- und Privatbesucher/-innen und rund 300 Veranstaltungen und Kongresse im Rahmenprogramm: Das ist die Grüne Woche in Zahlen. Besonders interessant ist aber die Dichte an Agrar- und Politik-Prominenz, die sich in dieser Zeit in Berlin aufhält: Rund 70 Agrarminister/-innen und 130 Staatssekretär/-innen reisen jährlich zum Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) an, das parallel zur Messe stattfindet. Das GFFA ist die weltweit bedeutendste Konferenz zu zentralen Zukunftsthemen der weltweiten Land- und Ernährungswirtschaft wie Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und nachhaltige Landnutzung und hat daher hohe politische und strategische Bedeutung.
Da scheint es nur logisch, dass die Grüne Woche in Berlin auch für Südtirols Akteure der Landwirtschaft und Politik ein jährlicher Musstermin ist. Der von IDM organisierte Südtirol-Stand dient dabei als passender Rahmen und attraktiver Treffpunkt, um mit wichtigen Ansprechpartner/-innen in Kontakt zu treten, Besprechungen abzuhalten und Kooperationen auf den Weg zu bringen. „Dieser Messeauftritt hat für uns große strategische Bedeutung und ist daher aus dem Messeprogramm von IDM nicht wegzudenken. Nicht von ungefähr ist unser Stand bereits seit Jahren wichtiger Fixpunkt für wichtige Persönlichkeiten und zahlreiche Delegationen aus diversen Ländern“, sagt IDM-CEO Erwin Hinteregger.
Einen Besuch am Südtirol-Stand absolvierte am ersten Messetag auch die offizielle Eröffnungsdelegation mit dem deutschen Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir, Christophe Hansen, dem neuen EU-Kommissar für Landwirtschaft und Ernährung, Kai Wegener, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, und Joachim Rukwied, dem Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes. Sie waren einer Einladung von Handelskammerpräsident Michl Ebner gefolgt. „Der Stopp am Südtirol-Stand während des offiziellen Rundgangs hat mittlerweile Tradition und ist für mich eine Bestätigung dafür, dass Südtirol mit seinen hochqualitativen Produkten als wichtiges Agrarland anerkannt und geschätzt wird“, sagt Ebner. Auch Herbert Dorfmann, Sprecher der Europäischen Volkspartei im Landwirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments, besuchte den 140 m² großen Südtirol-Stand. Für den Politiker ist die Messe eine gute Gelegenheit, mit den wichtigsten Ansprechpartnern der Land- und Ernährungswirtschaft darüber zu sprechen, wie die EU-Agrarpolitik den Anforderungen der Bauern in Europa gerecht werden kann. „Für die Landwirtschaft stehen in den kommenden fünf Jahren wichtige Weichenstellungen in Brüssel an. So geht es etwa weiterhin um die Ernährungssicherheit in Europa und um eine weitere Reform der EU-Agrarpolitik“, so Dorfmann. „Bäuerinnen und Bauern müssen von der Landwirtschaft leben können – dazu muss die EU durch diverse Maßnahmen beitragen. Mein Fokus liegt deshalb darauf, die Anliegen der Berggebiete und die besonderen Bedürfnisse der kleinstrukturierten Berglandwirtschaft stärker in die gemeinsame Agrarpolitik der EU einzubringen.“
Zur Südtiroler Abordnung in Berlin gehört traditionell auch der Südtiroler Bauernbund (SBB), dieses Jahr sehr stark vertreten, unter anderen durch Landesobmann Daniel Gasser, seine zwei Stellvertreter Michael Kaufmann und Manfred Vallazza, den Bergbauernvertreter Alberich Hofer und die Vertreterin der Südtiroler Bäuerinnen Antonia Egger Mair. „Die Landwirtschaft ist aktuell mit sehr vielen Herausforderungen konfrontiert. Wir erleben gerade unruhige Zeiten, in denen Themen wie überbordende Bürokratie, hohe Kosten und vergleichsweise niedrige Wertschöpfung oder auch die Problematik des Großraubwilds eine große Rolle spielen“, sagt Obmann Daniel Gasser. „Auf der Grünen Woche können wir Kontakte zu anderen Ländern knüpfen und vertiefen, die in der Landwirtschaft eine vergleichbare Ausgangslage wie Südtirol und deshalb ähnliche Interessen haben. Wir können uns mit ihnen über die gemeinsamen Problematiken austauschen und über mögliche Lösungsansätze sprechen.“ Der Südtirol-Stand auf der Grünen Woche ist dieses Jahr auch wieder Bühne für den Südtiroler Apfel. Die Messebesucher/-innen haben täglich Gelegenheit, mit ausgebildeten Apfelbotschaftern Apfelverkostungen durchzuführen, und ein Flyer gibt Informationen zu den Apfelsorten aus Südtirol, die auch an das Publikum verteilt werden. Eigens konzipierte Vorstellungen gibt es für Schulklassen. Sie erfahren in einer 40minütigen Präsentation alles Wissenswerte über den Südtiroler Apfel.