Opa Walter ist eine der bekanntesten Figuren, die Gabriel Mair bzw. Buonomemes in seinen Comedy-Videos verkörpert. Foto: Eva Plattner

„Nehmt nicht alles so ernst!“

Ohne Humor geht bei Gabriel Mair, besser bekannt als Buonomemes, schon mal gar nichts. Wie der Influencer und Social-Media-Komiker seinen Humor mit Südtirols Landwirtschaft in Verbindung bringt und welche Ideen er noch hat, erzählt er im Gespräch mit dem „Südtiroler Landwirt“.

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Leben

Aufgewachsen ist der inzwischen über die Landesgrenzen hinaus bekannte Influencer Buonomemes in Goldrain, einer 1000-Seelen-Fraktion der Marktgemeinde Latsch. Dieses sonnenverwöhnte Fleckchen im mittleren Vinschgau ist umgeben von Apfelwiesen. Dort hat sich Gabriel Mair, wie Buonomenes mit bürgerlichem Namen heißt, als Jugendlicher beim Äpfelklauben und Auszupfen ein Taschengeld dazuverdient. „Ich stamme nicht von einem Bauernhof, habe aber viele Freunde, mit denen ich aufgewachsen bin, die auf den Höfen in der Umgebung aufgewachsen sind“, erklärt er. So wurde er mit der bäuerlichen Lebensweise und so manch typischer Südtiroler Eigenart bestens vertraut. Sie nimmt er in seinen Social-Media-Videos immer wieder gerne auf die Schippe. „Meine Absicht ist in erster Linie, die Leute zu amüsieren und sie zum Lachen zu bringen“, grinst Gabriel, „wobei es natürlich nicht schadet, manche Dinge auch kritisch zu hinterfragen.“ Ohne Zweifel fühlen sich einige durch seine überspitzten Darstellungen auch angegriffen – das sei schade, meint er, aber zum Glück eher die Ausnahme als die Regel. Denn der Hype um seine Videos wächst stetig, vor allem bei den jungen Südtirolerinnen und Südtirolern findet er regen Zuspruch. „Fast jeder erkennt sich selbst oder Personen aus seinem Umfeld in meinen Parodien wieder!“, sagt der smarte Influencer augenzwinkernd.

Prinzip: leben und leben lassen
Gabriel selbst sieht sich als lockere und offene Persönlichkeit, die auch heiklen Themen mit Humor begegnen kann. „Diese Eigenschaften würde ich mir für jeden Südtiroler und jede Südtirolerin noch ein bisschen mehr wünschen“, meint er selbstbewusst. Denn trotz des allgemeinen Wohlstands, der hier herrscht, spüre man immer wieder Neid unter Nachbarn, das „Nichtgönnen“, wenn jemand mehr besitzt als man selbst, und die Rivalität zwischen Arbeitskollegen. „Dabei bräuchte es manchmal mehr Wohlwollen füreinander, nach dem Prinzip ‚leben und leben lassen‘“, findet der Influencer. Damit verrät er gleichzeitig, dass er bald ein neues Format drehen wird – nämlich „Bauer sucht Bauer“. „Das wird richtig amüsant!“, freut er sich schon. Andere gesellschaftskritische Themen mit dem sich Buonomemes bereits in einigen Videos auseinandergesetzt hat, sind das Trinkverhalten der Südtiroler insbesondere in den ländlichen Gebieten, die Akzeptanz vegetarischer bzw. veganer Lebensweise und das Aufbauschen von Tatsachen, um sie als Klatsch und Tratsch zu verbreiten. Auf die noch vorwiegend traditionellen Rollenbilder in Südtirol angesprochen, die sich oft auch in seinen Parodien widerspiegeln, gibt sich Gabriel neutral: „Mir persönlich ist die Gleichberechtigung schon wichtig, da ich in meinen Videos aber die oft noch bestehenden Situationen darstelle, übernehme ich natürlich die Gegebenheiten.“ Und auch hier sei es wie bei allen anderen Themen wichtig, nicht alles allzu ernst zu nehmen, sondern mit Humor.

Innovation ist die Zukunft
Was den Südtiroler Social-Media-Profi auch stark amüsiert, sei das ständige „Theater“  zwischen biologisch und konventionell wirtschaftenden Bauern. „Dieses Geplänkel liefert mir auch immer wieder Inputs und Ideen für weitere Videos“, lacht er. Genauso beschäftigt er sich in seinen Videos mit den saisonalen Arbeitskräften, die seinen Beobachtungen nach nicht immer und überall gerecht behandelt werden. "Da finde ich auch jede Menge Inspiration für lustige Videos!", grinst Mair. Spannend findet Gabriel unter anderem auch das Interesse und die Offenheit der Südtiroler Bäuerinnen und Bauern an innovativen Lösungen für die landwirtschaftlichen Betriebe. „Eine KI-gesteuerte Apfelpflückmaschine habe ich deshalb auch schon in ein Video eingebaut!“, erzählt er stolz. Er fände es ziemlich cool noch weitere futuristische Maschinen in seinen Parodien einbauen zu können. Und er wünscht sich, dass Bauern und Bäuerinnen ein gutes Einkommen aus der Landwirtschaft ziehen können. Mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu: „Schaut euch auch bitte weiterhin meine Videos an!“

Evelyn Gafriller

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