Beim Oberlegar in Terlan kam die Gruppe der „Roter Hahn“-Schankbetriebe zusammen.

Mit Social Media Emotionen wecken

Einen eigenen Instagram-Kanal soll es künftig für die bäuerlichen Schankbetriebe des Qualitätssiegels „Roter Hahn“ geben. Die interessierten Betriebe – mindestens zehn – sollen dafür stetig Inhalte generieren, wurde bei der diesjährigen Jahresversammlung beim Buschenschank Oberlegar in Terlan vereinbart.

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Wirtschaft Roter Hahn

Im abgelaufenen Jahr hat das Qualitätssiegel „Roter Hahn“ die bäuerlichen Schankbetriebe wie immer in der Kommunikation begleitet. Hannes Knollseisen, der in der Abteilung Marketing für die bäuerlichen Schankbetriebe verantwortlich ist, gab bei der diesjährigen Vollversammlung beim Buschenschank Oberlegar in Terlan einen Überblick über die Aktivitäten des Jahres 2023: Das Herzstück der alljährlichen Kampagne ist der „Bäuerliche Feinschmecker“, eine Broschüre mit einer Auflage von 50.000 Stück, in der alle 25 „Roter Hahn“-Schankbetriebe vorgestellt werden und die über Tourismusverbände und -vereine, Pur Südtirol, den Vinschger Bauernladen, Bauernmarktler, UaB-Betriebe und die Schankbetriebe verteilt werden.

Alternative zum klassischen Schankbetrieb gesucht
Um alle Schankbetriebe in Südtirol für das Marketingpaket anzusprechen, holt Hannes Knollseisen die Neuanmeldungen bei den Bezirksbüros des Südtiroler Bauernbundes ein. „In manchen Bezirken tut sich aber gar nichts“, resümierte Knollseisen. „Viel junge Bäuerinnen und Bauern trauen sich nicht an diesen Zuerwerb heran, weil er mit einer hohen Arbeitsbelastung einhergeht, wenn man ihn in der klassischen Form führt.“ Deshalb habe man sich Gedanken zu Alternativen gemacht. Bei einer Lehrfahrt im Januar hat die „Roter Hahn“-Gruppe den Mas del Saro im Fersental im Trentino besucht,  wo Bauer und Bäuerin alleine den Hofschank führen, mit einem fixen saisonalen Menü aus hofeigenen Produkten zu einem festen (gehobenen) Preis, mit wenigen Tischen und restriktiven Öffnungszeiten. Ein Konzept, das Schule machen könnte“, unterstrich Hans J. Kienzl, Leiter der Abteilung Marketing im Südtiroler Bauernbund, „vor allem für junge Bäuerinnen und Bauern, die sich ohne zusätzliches Personal und wenig Investitionen ein zweites Standbein am Hof aufbauen möchten.“

Neue Website www.roterhahn.it
Hannes Knollseisen unterstrich die Bedeutung der neuen Webseite von „Roter Hahn“, durch die die Schankbetriebe einen besseren Auftritt erhalten: „Sie ist seit 7. August online und hat bis 31. Januar zwischen 500 und 5000 Besuche pro Hofdetailseite verzeichnet.“ erklärte er, teils seien es sogar 5000 Besuche pro Hofdetailseite. Präsent sei man auch auf Webportalen wie sentres.it, suedtirol.info, suedtirolerland.it und selbstverständlich sei „Roter Hahn“ in den Sozialen Medien aktiv und erfolgreich: Auf Facebook haben wir 65.000 Follower, jedes Jahr werden es rund 10.000 mehr!“, erklärte Knollseisen. Das zeige das Interesse der Leute. Vor allem Rezepte kämen sehr gut an. Er forderte die Anwesenden auf, immer wieder Rezepte mit entsprechenden Fotos zu schicken, auch wenn das einigen Aufwand bedeute.
Denn so könne man immer mehr Leute erreichen und ihre Adressen nutzen, um ihnen Newsletter und andere Mitteilungen zu schicken. Authentizität und Ehrlichkeit von Bäuerinnen und Bauern würden sehr geschätzt und kämen sehr gut an. Auch Journalisten reagieren entsprechend positiv darauf.  Arbeiten müsse man allerdings noch am direkten Kontakt mit den Gästen in den Schankbetrieben: „Ihnen soll deutlich gemacht werden, woher die Produkte kommen, wer dahintersteht. Das kommuniziert Ihr euren Gästen noch zu wenig!“, sagte Hannes Knollseisen, hier könne man ruhig offensiver werden.

Eigener Instagram-Kanal
Knollseisen stellte auch einen Vorschlag in den Raum: Sofern sich mindestens zehn Schankbetreiberinnen und -betreiber bereit erklären, regelmäßig Inhalte zu liefern, möchte man einen eigenen Kanal auf Instagram einrichten: mit Fotos von Gerichten, Videos und Inhalten, die Emotionen wecken. Für die interessierten Schankbetreiberinnen und -betreiber werde eine Schulung angeboten. Der Vorschlag stieß auf reges Interesse. Knollseisen unterstrich weiter, dass hierzu auch eine Online-Schulung angeboten wird.Zudem werde Pressearbeit über Agenturen in acht Ländern gemacht, um „Roter Hahn“ im Ausland zu bewerben. Er unterstrich die Wichtigkeit, Regiokorn-­Getreide in den Menüplan zu integrieren, auch Produkte von Direktvermarktungsbetrieben, beispielsweise sollten Reis oder Polenta vermehrt in den Hof- und Buschenschänken angeboten werden. Und er verwies auf die Initiative „Törggelen am Ursprung“. Sie sei wichtig, denn die Gäste suchen das originale und ursprüngliche dieser alten Tradition. Das dürfe nicht verloren gehen. 

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