Beerenobst hat großes Potenzial
Beerenobst liegt im Trend. Trotzdem ist die Anbaufläche in Südtirol eher rückläufig. Um sich auf den neuesten Stand zu bringen, trafen sich die Südtiroler Beerenobstanbauer am 7. Februar im Raiffeisenhaus in Terlan zur 2. Beerenobstbautagung.
Die Tagung wurde vom Beratungsring Berglandwitschaft (BRING) zusammen mit dem Versuchszentrum Laimburg organisiert. Die Beerenobstfläche in Südtirol beträgt insgesamt 150 Hektar, wobei die Erdbeeren an erster Stelle stehen, gefolgt von Himbeeren, Johannisbeeren und Heidelbeeren. BRING-Geschäftsführer Christian Plitzner erklärte: „Wir von der BRING sind bestrebt, in der Beerenobstberatung tätig zu sein und den Südtiroler Produzenten Lösungen anzubieten.“ Auch Massimo Zago, Leiter der Arbeitsgruppe Beeren- und Steinobst des Versuchszentrums Laimburg, betonte, wie intensiv sich seine Mitarbeiter für diesen Bereich einsetzen.
Als internationaler Experte für den Heidelbeeranbau ergriff Victor Marí Almirall (Versuchszentrum Laimburg) als erster das Wort. Nach einem umfassenden Überblick über den Heidelbeeranbau zeigte er die Entwicklung des Sektors in den letzten Jahren auf. Heidelbeeren haben in Südtirol ein touristisches und arbeitsmarktpolitisches Potenzial, und der Großhandel, die Direktvermarktung und die Hotellerie bieten den Produzenten viele Möglichkeiten. Die Forschungsaktivitäten des Versuchszentrums Laimburg geben diesbezüglich Hinweise auf Pflanzenentwicklung, Sortenvergleiche und relevante Sortenaspekte, wobei auch die agronomischen und klimatischen Gegebenheiten Südtirols berücksichtigt werden.
Seit 2023 wird am Versuchszentrum Laimburg eine innovative Trockenmethode angewandt, um Erdbeeren verschiedener Sorten zu Trocknen. Ziel des Projektes ist es, einen gesunden Snack ohne Zusatzstoffe zu entwickeln und damit die in einigen Südtiroler Tälern angebauten Erdbeeren aufzuwerten und zu konservieren. Urban Spitaler vom Versuchszentrum Laimburg berichtete über die Untersuchungen der Arbeitsgruppe Mittelprüfung zu einem Hauptschädling der Erdbeerpflanzen, dem Erdbeerblütenstecher. Durch das Monitoring mittels Gelbtafeln konnte der Flug des Insekts überwacht werden und der Wirkstoff Spinosad zeigte eine Wirkung im Laborersuch.
Manfred Wiesenhofer (Landwirtschaftskammer Steiermark) schloss die Vortragsreihe mit einem Überblick über die Situation des Beerenobstanbaus in Österreich. Die beliebtesten Beerenfrüchte sind auch hier die Heidelbeeren, die zunehmend als Topfkulturen angebaut werden, und die Rote Johannisbeere als typisch österreichische Obstart und winterharte Frucht. Zum Abschluss der Tagung hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, an einer Gruppendiskussion teilzunehmen und sich mit den Ausstellern auszutauschen, während sie sich bei einem Imbiss stärkten.