Agrialp sendet ein starkes Signal
Südtirols Landwirtschaft ist lebendig, übernimmt Verantwortung und bleibt ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Diese Bilanz lässt sich nach vier Tagen Agrialp ziehen. Die Messe Bozen ist mit dem Verlauf sehr zufrieden – und die Aussteller auch.
Wer den Samstag oder den Sonntag für seinen Messebesuch gewählt hatte, sah sich am Eingang fast in die Zeit vor den Krisenjahren mit Pandemie und Teuerungswelle versetzt. Lange Schlangen bildeten sich an den Eingangstüren, und in den Hallen war fast kein Durchkommen mehr. Ein brennendes Zukunftsthema im Mittelpunkt, rekordverdächtige Besucherzahlen, gesellschaftliche Verantwortung und hochzufriedene Aussteller – all diese Faktoren bestärken die Messe Bozen in ihrer Einschätzung, dass das Agrialp-Wochenende 2023 vielen Ausstellern und den Besuchern sehr positiv in Erinnerung bleiben wird.
„Mit Energie in die Zukunft“ lautete das Motto der Agrialp 2023. Um dieses Motto mit Leben zu füllen, hat die Messe Bozen – in Zusammenarbeit mit Eurac Research – die Ausstellung „Energy Greenhouse“ konzipiert, in welcher die Problematik und die vielen vorhandenen Lösungsansätze für die Besucher erlebbar gemacht wurden. Energieeinsparung, grüne Energie, Elektromobilität, Automatisierung und Fotovoltaik sind dabei, das Energiemanagement der Landwirtschaft entscheidend zu verändern. Die Landwirtschaft will ein bedeutender Teil der Lösung sein, was Nachhaltigkeit betrifft. Das bedeutet aber auch, sich jetzt schon an die vorhandenen und weiter vorkommenden Veränderungen anzupassen.
Über 35.000 Besucher an den vier Messetagen
Thomas Mur, Direktor der Messe Bozen, freut sich: „Mit über 35.000 Besuchern war diese eine der erfolgreichsten Auflagen der alpenländischen Landwirtschaftsschau. Sie punktete vor allem mit einem zukunftsgerichteten Rahmenprogramm und der ausgezeichneten Stimmung unter Ausstellern und Besuchern.“ Die Zukunftsthemen fanden sich in all den Veranstaltungen und Tagungen wieder. Nicht nur die naheliegenden Themen wie Energieeffizienz und -management wurden ausführlich und praxisbezogen besprochen; es ging auch um die Absicherung gegen die Folgen von Extremwetterereignissen, die Zukunft der Direktvermarktung und um boomende Ideen wie jene der Energiegemeinschaften. Sehr zukunftsorientiert waren ebenso die Präsentationen zum effizienten Umgang mit Wasser sowie über den Einsatz von KI und Robotik in der Landwirtschaft.
Aktionsbühne des Bauernbundes gut besucht
Einmal mehr bewährt hat sich die Aktionsbühne des Südtiroler Bauernbundes als zentrale Anlaufstelle für alle, die sich über aktuelle politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen informieren wollten. Im Erscheinungsbild war der Stand zu jenem aus dem Jahr 2019 zurückgekehrt, mit einem offenen Standbereich und einladenden Sitzgelegenheiten für die Zuschauer. Die Themenpalette der Diskussionen war breit gefächert, vor allem am Vormittag und zur Mittagszeit nutzten viele Messebesucherinnen und -besucher die Gelegenheit, am Bauernbund-Stand vorbeizuschauen und vor der Aktionsbühne zu verweilen. Auch die verschiedenen Preisverleihungen waren sehr gut besucht.
Stimmen der Aussteller
Durchwegs positiv waren auch die Rückmeldungen, die von den Ausstellern an die Organisatoren der Messe Bozen herangetragen wurden. Albert von Sonntag von der Feno GmbH berichtet: „Wir sind mit der diesjährigen Agrialp sehr zufrieden, auch weil die Nachfrage nach unseren neuen Apfelsorten sehr hoch war. Und wir finden es toll, dass die Messe bei der Initiative ‚Südtirol steht still‘ mitgemacht hat.“
Am Samstag um 12 Uhr setzte auch die Messe ein eindrucksvolles Zeichen gegen Gewalt an Frauen mit zwei Schweigeminuten und kam so ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nach. Christian Stolcis von der Firma Feldfühler schwärmt: „Es war unser erstes Mal auf einer so großen und wichtigen Messe wie Agrialp und wir sind sehr froh, dass wir ein sehr gefragtes Produkt anbieten können.“ Er will mit seinem Unternehmen die Landwirtschaft durch Digitalisierung effizienter machen. „Es sind vier anstrengende Tage, die aber so schnell vergehen, wie sonst nie im Leben etwas vergangen ist“, beschreibt Stolcis seine Eindrücke von der Agrialp.
Seit der ersten Agrialp vor über 50 Jahren ist die Firma Rieper auch immer mit dabei. „Für uns ist die Messe immer wieder eine sehr gute Gelegenheit, mit unserer Kundschaft ins Gespräch zu kommen“, betont Sandra Rafreider von Rieper und spricht damit bestimmt vielen alteingesessenen Ausstellern aus der Seele.
Die Aussteller freuten sich nicht nur darüber, bestehende Kunden empfangen zu können. Akquise ist natürlich ein zentrales Anliegen. Da kommt den Ausstellern zugute, dass immer mehr Publikum aus den Nachbarregionen in die Agrialp kommt. Tobias von der Firma Seeber Paul Landmaschinen berichtete: „Wir haben viele Interessenten aus Südtirol, aber immer mehr kommen aus dem gesamten italienischen Staatsgebiet sowie aus Österreich und der Schweiz.“ Viele Aussteller und Besucher gehen nach dieser Agrialp gemäß dem diesjährigen Motto bestimmt mit viel frischer Energie in die Zukunft.
Nächste Agrialp im Herbst 2025
Die nächste Ausgabe der Agrialp ist für den Herbst 2025 geplant. Der nächste Pflichttermin für die heimische Landwirtschaft ist die Weltleitmesse des Apfels, Interpoma, welche von 21. bis 23. November 2024 in der Messe Bozen stattfinden wird.