Absicherung der Funktionärsebene
Zu einem besonderen Webinar lud Bauernbund-Landesobmann Daniel Gasser unlängst ein: Junge und/oder weibliche Funktionäre, die bei den letzten Wahlen in die Ortsbauernräte gewählt wurden, konnten sich online austauschen und wertvolle Impulse für ihre Verbandsarbeit gewinnen.
Ein verantwortungsvoller Ressourceneinsatz in der Landwirtschaft, die Reduzierung von Treibhausgasemissionen und die Absicherung der familiengeführten bäuerlichen Betriebe sind nur einige der Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie des Südtiroler Bauernbundes. Dafür hat er gemeinsam mit Partnern sechs Leitsätze und acht Leuchtturmprojekte definiert. Im Handlungsfeld der sozialen Nachhaltigkeit zielt das Modell „LINSA 2.0“ darauf ab, im landwirtschaftlichen Funktionärswesen neue Impulse zu setzen und insbesondere junge Menschen und Frauen zum Mitwirken zu motivieren. Der Erfolg dieses Modells zeigte sich bereits bei den letzten Bauernbund-Wahlen: Es konnte nämlich ein deutlicher Anstieg der Zahl weiblicher Ortsbauernräte verzeichnet werden. Zudem wurden zwei neue Ortsobfrauen gewählt und das Durchschnittsalter der Ortsbauernräte sank insgesamt.
Um ebendiese neuen, jungen und weiblichen Funktionäre und Funktionärinnen in der Verbandsarbeit zu unterstützen, lud Landesobmann Daniel Gasser unlängst zu einem eigens organisierten Webinar. Ziel war es, Erfahrungen auszutauschen und neue Inspiration zu schöpfen. Das Webinar bot ein abwechslungsreiches Programm: Nach der Begrüßung und einer Einführung durch den Landesobmann sowie einer Zusammenfassung der 2023 durchgeführten WIFO-Studie zur Funktionärstätigkeit (der „Südtiroler Landwirt“ Nr. 20/2023 berichtete) erzählten zwei Ortsobmänner, Martin Nock aus Lana und Philipp Weger aus Schenna, über ihre erfolgreichen Veranstaltungen und Kommunikationskampagnen. Dabei betonten sie die Bedeutung der Vernetzung auf Ortsebene und die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden. Im Anschluss sprachen Anna Knottner, Landesleiterin der Südtiroler Bauernjugend, und Bettina Vieider Kofler, Stellvertreterin der Landesbäuerin der Südtiroler Bäuerinnenorganisation, über die Vereinbarkeit von Familienleben und Ehrenamt und darüber, wie groß sie die damit einhergehende Bereicherung, sowohl auf persönlicher als auch gesellschaftlicher Ebene, schätzen.
Im Lauf des Abends zeigte sich deutlich, dass die Weichen für zukünftige Funktionäre und Funktionärinnen bereits früh gestellt werden müssen. Viele Ehrenamtliche im Bauernbund beginnen ihre Laufbahn bereits in der Bauernjugend und setzten ihre Arbeit später im Bauernbund und in der Bäuerinnenorganisation und dann bei den Senioren fort. Wichtig sei, dass junge Menschen ihre Ideen einbringen und „erfahrene“ Funktionäre und Funktionärinnen bereit sind zuzuhören und neue Vorschläge anzunehmen, war man sich einig. Dieser Leitsatz solle künftig immer mehr in den Mittelpunkt rücken, lautete der Wunsch.
„Der Bauernbund ist für alle da und hat für jede und jeden ein offenes Ohr,“ erinnert Obmann Daniel Gasser. „Wir freuen uns, dass Talente aus der Bauernjugend-Schmiede ihre Funktionärstätigkeit im Bauernbund weiterführen und frischen Wind hineinbringen. Ebenso wünschenswert ist die Übernahme von Funktionärsämtern im Bauernbund durch Frauen, die neue Sichtweisen einbringen. Das Projekt LINSA, das genau diese beiden Zielgruppen anspricht, ist daher von größter Bedeutung und trägt dazu bei, den Nachwuchs auf Funktionärsebene – in den Genossenschaften, in den landwirtschaftlichen Organisationen, in den Vereinen, vor Ort und auf Landesebene – auch künftig sicherzustellen.“