Gutes Wahlergebnis erreichen
Nach einem nicht einfachen Landwirtschaftsjahr blicken die Bäuerinnen und Bauern im Eisacktal wieder zuversichtlich in die Zukunft. Um Chancen und Herausforderungen in den nächsten Jahren und die Gemeinderatswahl ging es bei der Bezirksversammlung des Südtiroler Bauernbundes in Vahrn.
Ein Schwerpunkt im nächsten Jahr wird die Gemeinderatswahl. „Gemeinden sind die Keimzelle der Demokratie. Daher ist es wichtig, dass die Landwirtschaft in den Gemeindestuben gut vertreten ist“, appellierte Bauernbund-Direktor Siegfried Rinner bei der Versammlung des Bauernbund-Bezirks Eisacktal in Vahrn. Er rief dazu auf, gute Kandidatinnen und Kandidaten zu motivieren und sie bei der Wahl zu unterstützen. „Die Mitarbeit im Gemeinderat oder -ausschuss bringt Wissen und Erfahrung, ist Erfüllung und Ehre zugleich.“
Gute Mischung von Vorteil
Rinner hofft auch, dass sich wieder mehr Unternehmer und Selbstständige der Wahl stellen, damit auch die Anliegen der Wirtschaft Gehör finden. „Wichtig ist eine gute Mischung aus älteren und jüngeren Gemeindevertretern, Erfahrenen und Neuen und Räten aus allen Bereichen der Gesellschaft.“ Nicht vergessen werden darf, dass sehr viele Entscheidungen der Gemeinde die Landwirtschaft direkt oder indirekt betreffen und auch deshalb eine gute bäuerliche Vertretung wichtig ist. „Wir wollen wieder ein gutes Ergebnis bei den Gemeinderatswahlen erreichen.“ Dass eine bäuerliche Vertretung sehr wertvoll ist, bestätigte auch Andreas Schatzer, Bürgermeister von Vahrn und Präsident des Gemeindenverbandes. „Die Gemeinde braucht die Landwirtschaft bei vielen Entscheidungen.“ Besonders lobte er die gute Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Bauernbund. Der Landtagsabgeordnete Franz Locher berichtete, dass im Regionalrat an einem neuen Wahlgesetz gearbeitet wird, das u. a. die Wiederwahl der Bürgermeister regelt. Er sprach sich dafür aus, den Gemeinden mehr Gestaltungsspielraum zu lassen und sie finanziell besser auszustatten. Sein Appell an die anwesenden Bäuerinnen und Bauern: „Bitte kümmert euch um eure Gemeinde.“ Landesrat Peter Brunner hob die Berührungspunkte zwischen seinem Ressort und der Landwirtschaft hervor, wie etwa die Raumordnung. Beim Wasser stellte er eine Ausweitung der Beregnungszeiten in Aussicht, da wegen des immer früheren Vegetationsbeginns das Wasser früher gebraucht werde. Durch die Reduzierung bzw. Verlegung der Hochspannungsleitungen im Eisacktal würden Grundstücke entlastet.
Dauerthema Großraubwild
Viele alte Ansuchen konnten in den letzten Monaten abgeschlossen und die Beiträge ausbezahlt werden, sagte Landesrat Luis Walcher. Weniger erfreulich ist die Situation beim Großraubwild, kritisch sei die Rolle von Tierschutzorganisationen, die Entnahmedekrete mit Eingaben bei Gericht stoppten. „Wir werden weiter mit Rom das Gespräch suchen, um ein Wolfsmanagement zu ermöglichen.“ Eine Änderung soll es auch beim Höfegesetz geben. Werden geschlossene Höfe an Nicht-Bauern verkauft, werden die Flächen oft nicht mehr bewirtschaftet. Sofern gesetzlich möglich, soll jemand nur mehr einen geschlossenen Hof kaufen können, wenn er gewisse Voraussetzungen erfüllt und die Bewirtschaftung gesichert ist. Mit einigen Neuerungen soll zudem die Waldbewirtschaftung wieder attraktiver werden. Es müsse Geld bereitgestellt werden, damit die Waldbewirtschaftung rentabel ist. Das sei derzeit nicht immer der Fall. Zudem brauche es mehr Sensibilisierung für die Bedeutung eines gepflegten Waldes.
Ein weiteres Ziel von Walcher ist, mehr heimische Lebensmittel in die öffentlichen Mensen zu bringen und die Vergabe neu zu regeln. Frühzeitig will er sich auch in die Diskussion um die Agrarfinanzperiode 2027 bis 2034 einbringen, mit dem Ziel, neue Schwerpunkte bei den Investitionen zu erreichen. Geplant ist ein Treffen mit dem designierten EU-Agrarkommissar Christophe Hansen. Landesobmann Daniel Gasser begrüßte, dass die EU die Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft stärker in den Fokus stellt. Gleichzeitig kritisierte er die Überreglementierung, die vielen vor allem kleinen Betrieben zu schaffen macht. Bezirksobmann Matthias Braunhofer rief die Bäuerinnen und Bauern auf, zusammenzuhalten und Herausforderungen gemeinsam anzugehen.
Verleihung des Ehrenzeichens
Feierlicher Höhepunkt bei der Bezirksversammlung war die Verleihung des Ehrenzeichens in Silber an Georg Aichner (Teis), Oswald Mair (Rodeneck), Georg Lardschneider (Wolkeinstein) und Karl Sigmund (Klausen). Sie waren lange auf Orts- und Bezirksebene für den Bauernbund aktiv. Einen Dank gab es auch für Josef Brunner (Villanders), der ebenfalls viele Jahre als Funktionär tätig war.