Die Verbandsspitze am Podium: (v. l. Geschäftsführer Dieter Herbst, Obmann Alberich Hofer, Vizeobmann Michael Treyer und Rechnungsprüfer Manfred Lochmann.

Erfolgreiches Züchterjahr

5.406: So viele Mitglieder – und damit 35 mehr als im Jahr zuvor – zählte der Südtiroler Rinderzuchtverband zu seiner Vollversammlung vor zwei Wochen in Nals. Der Verband blickte auf ein gutes Jahr zurück mit sehr guten Viehpreisen, steigenden Besamungszahlen und gelungenen Ausstellungen.

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Produktion

Für eine positive Verbandstätigkeit sind die Zuchtviehpreise entscheidend. Mit 3.602 aufgetriebenen Tieren gelangten exakt gleich viele Tiere wie im Vorjahr auf die 16 Zuchtviehversteigerungen. Noch Mitte des Jahres zeigte die Tendenz nach unten, doch mit den Herbstversteigerungen konnten die Auftriebszahlen nach oben geschraubt werden. Erfreulich waren auch die erzielten Schnittpreise, die bei allen Rassen nach oben gingen. Vor allem bei den Jungkühen, trächtigen Kalbinnen und bei den Kuhkälbern konnte ein sattes Plus gegenüber dem Vorjahr erzielt werden. 

Hohe Auftriebszahlen und zufriedene Kunden
Sieben Versteigerungen konnten in den Monaten Februar, März, April, Mai, Juni, Juli und September gemeinsam abgehalten werden. Die sehr gut besuchten Versteigerungen und auch die erzielten Preise geben dem Verband recht und lassen ihn diesen eingeschlagenen Weg weiter beschreiten. Hohe Auftriebszahlen und ein Mix aus verschiedenen Rassen interessieren Händler und Käufer aus Nah und Fern. Zugute kamen den Züchtern die sehr hohen Schlachtviehpreise, die dazu führten, dass auch die Zuchtviehpreise anzogen. Da auch im benachbarten Ausland die Zuchtviehpreise hoch sind, hielt vermehrt auch die italienischer Käuferschaft in Südtirol nach Zuchtvieh Ausschau.

Vermehrt Sorge wegen ­­Blauzungenkrankheit
Sorgen bereitete dem Verband Ende des Jahres die Blauzungenkrankheit, die sowohl im oberitalienischen Raum als auch im angrenzenden Ausland grassiert. Es kam zwar kurzfristig zu Liefersperren einiger ans Trentino grenzenden Gemeinden, aber zu keinen unmittelbaren Folgen für die heimischen Züchter. Die Fleckvieh-Euregioschau (Süd-, Ost-, Nordtirol, Trentino) musste jedoch abgesagt werden. Höhepunkte der Verbandsarbeit waren wieder die gut vorbereiteten Zuchtrinderschauen im ganzen Land. Insgesamt konnten im Frühjahr fünf Ausstellungen und im Herbst drei Ausstellungen abgewickelt werden. Grundsätzlich soll aber – betonte Obmann Hofer – die Devise lauten: Schauen sind wichtig und sollen auch eine Visitenkarte des Verbandes sein, doch ihre Anzahl soll nicht ausufern. Mitte April konnten die Holsteinzüchter ihre Abendgala in St. Lorenzen mit großem Erfolg ausrichten. Es folgten Ende April die Pinzgauerschau des Tauferer Ahrntales in Luttach. 
In Hafling wurde am 4. Mai die gemeinsame Ausstellung aller Tierrassen ausgerichtet.Ebenfalls am 4. Mai konnten die Fleckviehzüchter des Unterpustertales ihre besten Tiere zeigen. Die Frühjahrsausstellungen wurden mit der ­Grauviehausstellung des Ultentales abgeschlossen. Im Herbst feierten die Holstein-Jungzüchter ihr Jubiläum in Bozen. Kurze Zeit später waren die Sprinzenzüchter mit ihrer Landesausstellung an der Reihe. Das intensive Ausstellungsjahr abschließen konnten die Pusterer mit der traditionellen Bezirksschau. Allen Beteiligten, vom Aussteller bis zu den Organisatoren sprach Verbandsobmann Alberich Hofer ein herzliches Dankeschön für ihren Einsatz aus. Eine traurige Mitteilung ereilte den Verband Mitte Dezember mit der Nachricht vom Tod des langjährigen Obmannes Johann Weißensteiner. Von 1981 bis 2005 war er ­Obmann. In Erinnerung bleibt seine umsichtige und vorausschauende Art der Führung des Verbandes.

Appell: „Derzeit keine Tiere importieren!“
Angesichts der Tierseuchensituation richtete Landestierarzt Paolo Zambotto einen eindringlichen Appell an die Bauern, aktuell keine Tiere aus dem Ausland zu importieren. Die Maul- und Klauenseuche grassiert aktuell in Ungarn und der Slowakei. Da Österreich an diese Länder angrenzt und Risikogebiet ist, kann dies ein Problem für die bevorstehende Alpung sein. Sollte in Österreich ein positiver Fall auftreten, könnten Südtiroler Tiere nicht mehr rückgeführt werden.  

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