Bei Schafen endet die Blauzungenkrankheit meistens tödlich.

Blauzunge: Regeln einhalten!

Südtirol ist aktuell (noch) frei von Blauzungenkrankheit bei Wiederkäuern. Der Landesveterinärdienst ruft zu größter Vorsicht auf.

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Die Blauzungenkrankheit unter Wiederkäuern ist im Vormarsch – mehrere Gebiete rund um Südtirol melden in diesen Wochen Fälle von infizierten Rindern, Schafen und Ziegen. Südtirol ist aktuell – Stand 25. September – noch seuchenfrei. Mitte September hat die Seuche auch Österreich erreicht, das bis dahin seuchenfrei war. Aus der Steiermark und Vorarlberg wurden Fälle gemeldet. In Deutschland und in der Schweiz gibt es bereits seit Anfang September positive Fälle. In Italien ist die Seuche bereits seit Längerem auf dem Vormarsch. Die Schwerpunkte der Verbreitung lagen laut Angaben in der Tierdatenbank „vetinfo“ Anfang dieser Woche noch im Süden, vor allem in Sardinien (1050 bestätigte Fälle) und Kalabrien (99 Fälle). Aber auch im Nordwesten Italiens greift die Seuche um sich, etwa im Piemont (89 Fälle) und in der Lombardei (78 Fälle). Mitte September waren neben der Region Trentino-Südtirol nur die Regionen Veneto, Friaul–Julisch-Venetien und Umbrien noch frei von Blauzungenfällen. Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher appelliert an die Landwirte: „Gesunde Tiere sind eine wichtige Grundlage für wirtschaftliches Arbeiten in der Viehwirtschaft. Bleiben wir bei unseren Anstrengungen für ein tierseuchenfreies Südtirol!“
Um diesen Status beizubehalten, ruft der Landestierärztliche Dienst die Tierhalterinnen und Tierhalter auf, sich strikt an die sanitären Vorgaben (Impfung, Blutuntersuchung, Insektenschutz) für die Einfuhr aus infizierten Gebieten zu halten, und spricht außerdem die Empfehlung aus, Tierverbringungen aus infizierten Gebieten vorläufig zu unterlassen. Der Landestierärztliche Dienst rät ebenfalls, die betroffenen Tierarten von Tieransammlungen in infizierten Gebieten wie Messen oder Ausstellungen fernzuhalten.

Für Menschen ungefährlich
Die Blauzungenkrankheit ist ein Virus, das von Stechmücken der Gattung Culicoides aus der Familie der Gnitzen übertragen wird. Die Blauzungenkrankheit stellt für die Menschen in keiner Form eine Gefahr dar. Bei Tieren zeigt sich die Krankheit nach einer Inkubationszeit von mindestens einer Woche anfangs durch hohes Fieber. Die anschließenden Symptome hängen vom Typ des Blauzungenvirus ab (es gibt mindestens 26 verschiedene Blauzungenkrankheit-Virus-Serotypen). Typisch sind Schwellungen im Kopfbereich und an den Extremitäten, auch schaumiger Speichelfluss, seröser bis eitriger Nasenausfluss und Atembeschwerden treten häufig auf. Eine bläuliche Verfärbung (­Zyanose) im Maulbereich und an der Zunge ist möglich. Daher kommt auch der Name Blauzungenkrankheit. Bei Schafen verläuft die Krankheit meist tödlich, bei Rindern und Ziegen zeigt die Infektion in der Regel einen milderen Verlauf.

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