Matthias Gauly beschäftigt sich an der Uni Bozen mit Fragen der Tierzucht im Berggebiet.

„Müssen eigene Stärken gut vermitteln“

Matthias Gauly von der Freien Universität Bozen erklärt in der neuen Folge des Podcasts „Zuaglost“, warum künstlich hergestelltes Fleisch für die heimische Viehzucht derzeit keine Gefahr darstellt – und wie man sich in der Kommunikation gut aufstellen kann.

 

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Produktion

Kann künstlich hergestelltes Fleisch das Fleisch aus Tieren früher oder später ersetzen und wird Tierhaltung damit überflüssig? Diese Sorge treibt viele um und hat unter anderem auch dazu geführt, dass etwa Italien als erstes Land europaweit die Herstellung und den Verkauf von Laborfleisch gesetzlich verboten hat. Nicht verboten ist und bleibt auch in Italien die Forschung dazu. Warum er diese Abwehrhaltung zwar nachvollziehen kann, sie aus Sicht der Forschung aber nicht gut findet, das erklärt Matthias Gauly, Professor an der Freien Universität Bozen, in der neuen Folge des „Südtiroler Landwirt“-Podcasts „Zuaglost“. Gauly ist überzeugt: „Die heimische Fleischproduktion muss vor künstlich hergestelltem Fleisch keine Angst haben – wenn es ihr gelingt, ihre Alleinstellungsmerkmale und Stärken klar und offen zu kommunizieren. Derzeit sind wir in der Entwicklung von einem künstlich hergestellten Schnitzel oder Steak noch weit entfernt, aber früher oder später wird es so was geben. Und dann müssen wir dem Konsumenten klar vermitteln können, warum das Fleisch aus Tieren besser ist als das aus dem Labor.“
Darüber hinaus erklärt Gauly, wie man Begriffen wie „Tierwohl“ etwas Positives abgewinnen kann, wohin sich die Tierzucht in Südtirol entwickeln wird und ob auch Insekten demnächst zum Speiseplan in den Südtiroler Haushalten gehören werden. Und er lüftet schließlich auch das Geheimnis, ob er lieber ein Schnitzel aus echten Tieren oder aus dem Labor auf seinem Teller hätte.

Abrufbar ist die aktuelle Folge von „Zuaglost“ wie immer über den Link zuaglost.podigee.io und den untenstehenden QR-Code.

Bernhard Christanell

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