Wer an seinem Betrieb die Vermarktung oder Produktion seiner Produkte verbessern möchte, könnte auf Crowdfunding zurückgreifen.

Alternative Finanzierungsform

Die Bauernbund-Abteilung Innovation & Energie unterstützt Landwirtinnen und Landwirte bei der ­Finanzierung ihrer Idee durch Crowdfunding. Wer Interesse daran hat, kann sich jetzt melden.

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Innovationen

Dem Begriff Crowdfunding begegnet man zwar öfter, aber wie genau eine solche „Schwarmfinanzierung“ funktioniert, ist vielen ein Rätsel. Die Bauernbund-Abteilung Innovation & Energie hat in den letzten Jahren bereits einige Kampagnen erfolgreich umgesetzt und möchte auch heuer wieder Landwirtinnen und Landwirte dabei unterstützen, ihre Idee mit dieser alternativen Finanzierungsform zu verwirklichen.

Das Konzept hinter Crowdfunding
Das Konzept ist Folgendes: Ein klar definiertes Finanzierungsziel wird durch die Bereitstellung vieler kleiner Geldbeträge erreicht. Diese Geldbeträge sind allerdings kein Geschenk, sondern ein Vorverkauf von Dankeschön-Paketen, die nach der Erreichung des definierten Geldbetrags an die Kunden geliefert werden. Sollte der gewünschte Betrag nicht erreicht werden, bekommen die Kunden ihr Geld zurück und es werden auch keine Dankeschön-Pakete verteilt.
Beworben wird eine Crowdfunding-Kampagne vor allem über die Sozialen Medien. Dafür werden individuelle Videos und Fotos erstellt, um den eigenen Betrieb und das geplante Vorhaben vorzustellen. Die gezielte Verbreitung übernimmt eine spezialisierte Agentur, immer in Abstimmung mit der Landwirtin oder dem Landwirt. Die Zahlungsflüsse werden über eine externe Crowdfunding-Plattform abgewickelt. Durch diese mediale Aufmerksamkeit ergibt sich ein besonders großer Werbeeffekt. Der Vorverkauf der Dankeschön-Pakete ist somit gleichzeitig eine großartige Chance, neue Kunden von den eigenen Produkten zu überzeugen.

Beispiele aus der Praxis
Die Finanzierungsziele der durchgeführten Crowdfunding-Kampagnen sind sehr vielfältig. Christian Marchesini vom Hintnerhof ermöglichte sich dadurch beispielsweise die Anschaffung eines Weizenkeimrades, wodurch er nun in der Lage ist, das Futter für seine Hühner selbst zu produzieren. Die Unterstützer erhielten dafür unter anderem Eier, Nudeln, Fleisch oder konnten in den Ferienwohnungen am Hof übernachten. Dank der Unterstützung der Bauernbund-Abteilung Innovation & Energie konnten am Guggenbergerhof durch die Crowdfunding-Kampagne Kühlraum, Hofladen und Verkostungsraum für die Bierproduktion realisiert und eine Hopfentrocknungsanlage angeschafft werden. Als Dankeschön erhielten die ­Unterstützer Bierpakete, Erlebniswanderungen oder nahmen an einem Brautag am Hof teil.
Seine „Vertical Farm“ für Microgreens konnte sich Ulrich Kager von Profarms durch Crowdfunding finanzieren und sowohl am Jörgnerhof in Pfitsch als auch am Lukashof in Barbian wurden durch eine Kampagne Umbauarbeiten über den Vorverkauf von Fleischpaketen und Tierpatenschaften finanziert.

Crowdfunding für eigenen Betrieb
Eine Crowdfunding-Kampagne bietet sich immer dann an, wenn Investitionen anstehen, welche die Produktion oder Vermarktung der hofeigenen Produkte vergrößern und erleichtern sollen. Idealerweise sollte also bereits ein (kleiner) Kundenstamm vorhanden sein, um auf treue Unterstützer zurückgreifen zu können. Zudem ist es wichtig, dass durch die Investitionen auch neue Kunden mit den hofeigenen Produkten versorgt werden können. Auch die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Kampagne erfordert vollen Einsatz. Zurück bekommt man dafür im besten Fall nicht nur die gewünschte Summe für die geplante Investition, sondern vor allem viele neue und zufriedene Kunden.
Wer sich für die Umsetzung einer Crowdfunding-Kampagne am eigenen Betrieb interessiert, kann sich an die Bauernbund-Abteilung Innovation & Energie wenden (siehe Infobox).

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